Um gute Videos mit dem Smartphone zu produzieren, ist nicht viel Equipment nötig. Lesen Sie, welches Equipment sinnvoll ist.

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Aktualisiert am 03.05.2023

Ich stelle Ihnen hier Equipment vor, das sich vielfach bewährt hat und das ich selbst nutze – auch für meine Seminare. Nur einige wenige Geräte sind zwingend erforderlich. Darüber hinaus zeige ich auch Video-Ausrüstung, die nicht zwingend erforderlich ist, aber tolle Aufnahmen ermöglicht. Oder eine Arbeitserleichterung mit sich bringen.

Es kommt natürlich auch darauf an, was man filmen möchten. Wenn Sie keine Makroaufnahmen filmen wollen, brauchen Sie auch kein Makroobjektiv.

Bei den Produkten handelt es sich um meine persönlichen Empfehlungen. Sie sind nicht das Ergebnis einer Kooperation. Für den Text habe ich kein Honorar oder sonstige Gegenleistungen erhalten.

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Inhalt:

• Dieses Equipment ist wirklich nötig
• Ansteck-Mikro
• Selfiestick
• Powerbank
• Gimbal
• Stativ
• Tischstativ
• Handy-Halterung
• Zuletzt ein paar Tipps

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Dieses Equipment ist wirklich nötig

Lassen Sie sich von niemanden einen Bären aufbinden oder kostspieliges Video-Zubehör aufschwatzen. Nur zwei Dinge brauchen Sie zwingend, wenn Sie gute Videos mit dem Smartphone filmen wollen: Ein Mikrofon (wenn Menschen sprechen) und einen Selfiestick (um tolle Perspektiven aufzunehmen).

Alle anderen Geräte sind nicht zwingend erforderlich, sondern richten sich danach, was Sie filmen.

Ansteck-Mikro

Warum brauche ich ein Mikrofon?

Jedes Smartphone besitzt ein eigenes, integriertes Mikrofon. Das genügt zum Telefonieren oder als Diktiergerät.

Wenn Sie Ton mit dem interne Mikro aufnehmen, ist erstens die Aufnahmequalität nicht gut genug und zweitens überlagern Nebengeräusche den sprechenden Menschen derart, dass die Aufnahme unbrauchbar ist. Das interne Mikro zeichnet nämlich nicht nur den Protagonisten auf, sondern alle Geräusche im Umfeld: murmelnde Menschen auf der Veranstaltung, brummende Ventilatoren im Büro, hupende Autos auf der Straße, Springbrunnen-plätschern im Park etc.

Sollen Menschen gut zu verstehen sein, geht es nicht ohne Mikro. Darum ist ein Mikro eine Anschaffung, die zwingend erforderlich ist und um die Sie nicht herum kommen. Aber hey, ein gutes Ansteckmikro (mit Kabel) bekommen Sie für etwa 40 €.

Welches Mikro ist das richtige?

Es nervt, wenn im Video das dicke Reportermikro zwischen Reporter und Protagonisten hin- und hergeschwenkt wird.

Wie soll unter solchen Bedingungen ein Gespräch entstehen? Nach meiner Erfahrung gar nicht. Solche Interviews/Gespräche wirken statisch, gestellt, emotionslos.

Reportermikrofone im Bild mag ich für Webvideos überhaupt nicht – sie passen nicht zum modernen Medium, erinnern ans Fernsehen und wirken antiquiert.

Im Webvideo wollen wir es lässiger. Darum bin ich ein großer Freund von Ansteckmikros.

Vorteile des Ansteckmikros

• Ansteckmikros sind immer nah genug am Mund und nehmen den Ton laut genug auf – im Gegensatz zu den großen Reportermikros.
• Ansteckmikros stören nicht im Bild – man sieht sie kaum (das Kabel verstecken Sie unter dem Pullover, T-Shirt oder der Bluse).
• Protagonisten werden von dicken Reportermikros eingeschüchtert. Mit einem Ansteckmikro am Revers agieren Protagonisten entspannter und sprechen freier.

Ansteckmikro mit Kabel

Es gibt eine Menge Ansteck-Mikros für Smartphones zu kaufen, schon für 10 Euro. Trotzdem möchte ich ein Mikro empfehlen, das ca. 40 Euro kostet: Das iRig Lavaliermikro.

Es zeichnet in einer sehr guten Qualität auf. Und es hat auch einen zweiten Vorteil: Man kann bis zu drei Ansteck-Mikros zusammenstecken und somit den Ton von bis zu drei Personen gleichzeitig aufnehmen.

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Kabelloses Ansteckmikro

Sehr empfehlenswert und kabellos: Die Funkstrecke von Rode Wireless. Zu kaufen entweder mit einem Mikro oder mit zwei Mikros. Mit Letzterem kann man den Ton von zwei Personenaufnehmen. Zwei Mikros kosten ca. 300 €, ein Mikro kostet ca. 170 €. Ich empfehle das Modell mit den zwei Mikros.

Ein Vorteil: Mikro einfach an die Bluse stecken und loslegen. Man mus keine Kabel unter dem Pullover verstecken. Die Tonqualität ist ausgezeichnet.

Das Gerät besteht aus drei Teilen, die sich sehr ähnlich sehen: Es gibt einen sog. Empfänger und zwei Mikros. Die beiden Mikros einfach an der Bluse oder Revers klemmen.

Der Empfänger wird ins Smartphone gesteckt.

Die Mikros nehmen den Ton auf und senden ihn kabellos an den Empfänger. Von dort gelangt das Audio ins Smartphone.

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Wem der Empfänger als Mikro zu groß und globig erscheint, kann ein Ansteckmikro kaufen und es in den Empfänger stecken.

Selfiestick mit kleinem Tripod

Warum brauche ich einen Selfiestick?

Auch, wenn es sich am Anfang mit dem Selfiestick in der Hand etwas ungewohnt anfühlt, werden Sie ihn bald lieben. Sie werden sich fragen, wie Sie bisher ohne Selfiestick überhaupt filmen konnten.

Vorteil des Selfiesticks mit Tripod

• Dieses Model hat drei Funktionen: Selfiestick, Handyhalterung zur Stabilisierung des Handys, Tripod (max. 70 cm)
• Das Gerät kann im Hochformat und imQuerformat filmen.
• Dieses Model ist so klein wie ein Selfiestick und hat dennoch auch eine kleines Stativ integriert. Es passt in jede Tasche.

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Powerbank

Warum brauche ich eine Powerbank?

Ohne Strom kein Video. Und weil das Filmen viel Strom verbraucht, ist eine Powerbank sinnvoll, wenn Sie viel außer Haus produzieren.

Vorteile von Powerbanks

Mit der Powerbank sind Sie unabhängig von Strom und Steckdosen und müssen die Áufnahmen nicht unterbrechen, nur weil der Akku leer ist.

Welche Powerbank ist der richtige?

Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie Ihr Smartphone damit mindestens zweimal aufladen können.

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Gimbal

Warum brauche ich einen Gimbal?

Ein Gimbal ist ein Schwebestativ, gleicht Bewegungen beim Gehen oder Fahren aus und stabilisiert die Aufnahmen mit einem Motor. Das Ergebnis ist richtig großes Kino.

Für die Produktion von Webvideos ist es nicht zwingend erforderlich – aber es peppt Videos unheimlich auf und macht Spaß.

Ein Gimbal ist dann sinnvoll, wenn Sie den Weg von A nach B aufnehmen möchten, z.B. Rundgang durch die Messe oder über die Fußgängerzone, durch die Räume der Redaktion oder des Unternehmens.

Wollen Sie aber keine Strecken zurücklegen, ist ein Gimbal nicht sinnvoll.

Hinweis: Ein Gimbal ersetzt weder Selfiestick noch Stativ.

Gang durch den Flur ohne Gimbal:

Gang durch den Flur mit Gimbal:

Ist es nicht wundervoll, wie die Kamera sanft durch den Flur gleitet?

Vorteile des Gimbals

• Gimbals geben Webvideos einen professionellen Look, besonders, wenn Sie damit herumlaufen. Solche Aufnahmen kennt man bisher nur von Kranfahrten in hochwertigen Filmen.
• Der Vorteil des empfohlenen Gimbals ist, dass Sie keine App brauchen. Die Handhabung ist denkbar einfach: Smartphone einklemmen, beim ersten Mal das Smartphone manuell ausrichten – geht ganz einfach – und schon können Sie loslegen.
• Eine App gibt es auch, mit der können Sie Kameraoptionen manuell einstellen und raffinierte Videoaufnahmen anfertigen, wie Vertigo-Effekt, Objektverfolgung etc. Aber das ist etwas kompliziert. Darum rate ich: Nutzen Sie den Gimbal erstmal als Schwebestativ. Bei Bedarf beschäftigen Sie sich nach und nach mit der App.

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Stativ

Warum brauche ich ein Stativ?

• Ein Stativ ist sinnvoll, wenn Sie wackelfrei filmen möchten. Das ist z.B. für Tutorials wichtig.
• Ist das Handy im Stativ befestigt, haben Sie beide Hände frei.
• Wenn Sie ich selbst filmen möchten, können Sie auf ein Stativ nicht verzichten.

Nach meiner Erfahrung nehmen die meisten Smartphone-Filmer kein Stativ für Aufnahmen vor Ort mit. Sie nutzen dann eher einen kleinen, leichten Selfiestick, der in die Tasche passt.

Schlichtes, leichtes Stativ

Vorteil: Es ist leicht, 420 Gramm, und günstig.

Nachteil: Ruckelfreie Schwenks sind nicht möglich. Aber: Brauchen Sie Schwenks überhaupt? Wollen Sie z.B. einfach nur das Smartphone fixieren, reicht dieses Stativ völlig aus.

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Stativ mit Fluid-Schwenkkopf

Vorteil: Damit sind wundervolle ruckelfrei Schwenks möglich. Grund dafür ist die Flüssigkeit im Schwenkkopf. Damit gleitet das Gelenk sanft und gleichmäßig.

Nachteil: Das Stativ ist mit knapp 2 kg schwerer und unhandlich zum Mitnehmen. Filmen Sie aber ohnehin immer am selben Ort, spielt ein Gewicht von 2 kg keine Rolle.

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Tischstativ / Mini-Stativ

Warum brauche ich ein Tischstativ / Mini-Stativ?

Es heißt zwar „Tischstativ“, aber es lässt sich natürlich nicht nur auf den Tisch stellen. Ich liebe es, das Tischstativ z.B. auf den Boden des U-Bahnhofs zu stellen. Tausend Füße stömen in Nahaufnahme in die U-Bahn. Oder stellen Sie das Tischstativ in die Wiese und filmen die grasenden Enten auf Augenhöhe. Herrlich!

Welches Tischstativ ist das richtige?

Es gibt eine Menge Tischstative auf dem Markt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es stabil ist und nicht umkippt. Das hier vorgestellte Ministativ kostet um die 20 Euro – es gibt billigere, aber dieses hier ist gut verarbeitet und liegt gut in der Hand.

Vorteile des Tischstativs

Mit dem Tischstativ entstehten Videos aus besonderen Perspektiven.

Durch den Kugelkopf kann man das Smartphone neigen.

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Handy-Halterung für Stativ und Tischstativ

Bei den meisten Stativen und Tischstative sind keine Handyhalterungen im Lieferumfang enthalten und müssen seperat dazu gekauft werden.

Diese Halterung empfehle ich, weil damit Video-Aufnahmen im Hochformat und im Querformat möglich sind. Durch Tik-Tok und Instagram sind zunehmend hochformatige Videos populär. Darum nützt es gar nichts, wenn man sich eine Handyhalterung kauft, mit der man nur im Querformat filmen kann. Kaufen Sie stattdessen eine Halterung, die beides kann.

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Videos mit dem Smartphone: Zuletzt ein paar Tipps

• Wenn Sie Videos fürs Internet oder für Soziale Netzwerke erstellen, versuchen Sie nicht, das Fernsehen zu kopieren. Eine Reportage nach Machart des Fernsehens funktioniert im Web nicht. Machen Sie auch keinen Aufsager vor der Kamera – gähn.

• Wunderbar funktionieren Erklärvideos und Tutorials. Wenn Sie also ein Produkt herstellen oder für ein Fachmagazin arbeiten, zeigen Sie im Video, wie das Produkt funktioniert. Oder zeigen Sie Tricks für die einfachere und schnellere Bedienung.

• Nehmen Sie keine langen Interview auf, sowas schaut sich im Web niemand an – außer, es ist ein besonderer Promi. Interviews sind eine Herausforderung und müssen webgerecht aufbereitet werden.

• Erstellen Sie schnelle Videos. 30 bis 90 Sekunden reichen völlig aus. User haben keine Zeit.

• Beginnen Sie das Video spannend, denn User entscheiden in den ersten drei Sekunden, ob sie das Video ansehen oder weiterklicken.

• Denken Sie beim Filmen daran, dass Ihre Videos meistens auf den kleinen Displays von Smartphones angesehen werden. Gehen Sie darum beim Filmen nah ran.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Produzieren von Videos mit dem Smartphone. Sie werden sehen, es macht richtig Spaß!

* = Affiliate-Link: Wenn Sie das Gerät über diesen Link kaufen, erhalte ich vom Hersteller eine kleine Provision. Dies beeinflusst in keiner Weise Ihren Kaufpreis.